…04.01.2010...16:00 UHR MEZ ...Wetterlage :-5° Celsius, bedeckt, leichter Nordostwind, gefühlte Temperatur 1,5 Zentimeter……mit anderen Worten….“SAUKALT“! Das ideale Wetter für Mensch und Tier, sich auf dem Sofa ein zu kuscheln und darauf zu hoffen, daß der Winter bald vorbei ist. Aber mal ehrlich…haben wir es uns nicht alle gewünscht?…oder?
„Ach wär das mal schön, endlich mal wieder ein richtiger Winter mit Frost und Schnee, so wie es früher immer war!“….Na gut…mag ja sein, daß das in manchen Regionen unseres schönes Landes sehr ansprechend und vergnüglich ist…da kann man Rodeln, Ski fahren und andern winterlichen Freuden nachgehen, aber ich bitte Sie…hier in Hannover ist das Ganze einfach nur kalt und ungemütlich. Hier kann man nur frieren und ausrutschen…oder einfach verschwinden…so wie Gorbatschow…
Gorbi, unser dicker, fetter Kater meinte nämlich, daß dieser Tag ein guter Tag sei, um auf Tour zu gehen. Er verschwand am späten Nachmittag….
Unangemeldete Freigänge unserer männlichen Familienmitglieder sind abgesprochen und werden toleriert. Egal ob Kater oder Ehemann …sie dürfen das Revier auch ohne Voranmeldung kurzfristig verlassen…also eine Art Freigänger…kann man als Frauchen sowieso nicht verhindern…aber sie müssen sich nach angemessener Zeit auf alle Fälle melden…zumindest über Handy! Gorbi tat das nicht…vermutlich war der Akku leer! Er blieb verschwunden…die ganze Nacht…bei mittlerweile -9° wohl kein großes Vergnügen sondern eher bedenklich….und wir machten uns langsam Sorgen.
Als er am nächsten Mittag immer noch nicht aufgetaucht war, machten wir uns auf Spurensuche. Es hatte in der Nacht nur wenig geschneit, und die Spuren vom Vortag waren noch sehr gut zu erkennen. …kennen Sie Winnetou? Naja, ich meine nicht persönlich, aber so im Allgemeinen? Winnetou war ein Waisenknabe gegen mich und meine Fähigkeiten im Färten lesen und wäre vor Neid erblasst. Erstmal nahm ich die Färte auf…im Garten
…aha ein frischer Abdruck Pfotengröße Gorbi
dann ein kurzer Stop vor dem Gartenzaun….Hechtsprung …gute Landung
…und dann weiter Richtung Nachbar Pöschel.
Gorbi und er kennen sich schon eine ganze Weile. Gorbi mißbraucht in regelmäßigen Abständen Pöschels Gemüsebeet als Klo. Was solls….muß ja auch gedüngt werden, der Kohlrabi! Pöschel, unser Nachbar mit dem trockenem Humor, ist immer willig und hilfsbereit. …und so war auch er sofort mit dabei, dem Ausreisser auf die Spur zu kommen. Aber weder bei den Kaninchenställen, noch im Schuppen war Gorbi zu entdecken. Die Suche blieb erfolglos und Gorbatschow verschwunden. Die zweite Nacht war noch kälter, als die Nacht davor und unsere Gedanken kreisten unaufhörlich darum in welche mißliche Lage Gorbi wohl geraten war, daß er so lange von zu Hause wegblieb. Freiwillig tat er das ganz bestimmt nicht.Die Nacht war lang und wollte gar nicht enden…schlaflos in Garbsen und kein Gorbi in Sicht….
6.1.2010…4:45 UHR MEZ…Wetterlage: -9° Celcius
Kalinka sah ihn als Erste…die kalten Ohren in die Luft gereckt stand er vor der Terassentür… zitternd und verstört schlich er in die warme Stube,als Paul ihm öffnete.
Dann rannte er wie der Wind sofort zum Fressnapf und leerte diesen in zwei Minuten…Katzenfressrekord würde ich schätzen….
erst dann begrüßte er den Rest der Familie….mit lautem Miauen tat er allen kund, was er in den letzten zwei Nächten erlebt hatte und was ihm geschehen war. Leider sind Paul und ich der kätzischen Sprache nicht ganz mächtig und rätseln bis heute, was Gorbatschow uns erzählen wollte ….egal, Hauptsache er ist wieder da und unsere kleine Familie ist wieder komplett. Nach 24 Stunden Tiefschlaf mit gelegentlichen Freßpausen war Gorbi fast wieder der Alte.
…nur ein bißchen zärtlicher vielleicht….
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